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Warum Massa, und warum nicht?

Massa-Haus im Aufbau
Massa-Haus im Aufbau

Einleitung

Warum Massa? Wer sich mit dem Thema Hausbau beschäftigt, wird schnell von einer riesigen Anzahl von Hausherstellern, Bauträgern etc. förmlich erschlagen, die einem alle erzählen, das jeweils eigene Haus sei das allerbeste und allergünstigste, was es für Geld zu kaufen gäbe. Einen kompletten Marktüberblick zu geben ist hier nicht möglich, dazu gibt es zu viele Anbieter und zu viele Angebote.

Ich möchte kurz aufzeigen, warum wir bei Massa als Anbieter gelandet sind, für wen das auch eine gute Wahl sein kann, und für wen eher nicht.

Was Massa-Haus von anderen Anbietern unterscheidet

Es handelt sich bei Massa um Ausbauhäuser in Holzständerbauweise. Ein Ausbauhaus wird in vorgefertigten Einzelteilen (komplette Wandabschnitte inkl. Fenstern) ab Werk geliefert und innerhalb weniger Tage auf einer vorbereiteten Bodenplatte oder einem Keller errichtet. Diese Holzständerbauweise ist v.a. im Fertighausbau die übliche Bauweise. Großer Vorteil zum herkömmlichen Massivbau ist die schnelle Bauzeit und die standardisierte Bausweise, die eine gleichbleibend hohe Qualität ermöglicht.

Im Gegensatz zu den meisten Fertighäusern wird ein Massa-Haus aber dann nicht im Anschluss in der Verantwortung des Haus-Anbieters vor Ort fertiggestellt (ausgebaut) und erst danach einzugsfertig an den Kunden übergeben. Stattdessen wird direkt nach der Aufstellung die “nackte” Haushülle (also Wände, Fenster und Türen, Dach) der Bauherrschaft übergeben, die sie dann mit Eigen- oder Fremdleistung und – ganz wichtig – unter eigener Verantwortung ausbaut.

Übrigens: Massa ist kein Bauträger, den man mit einem Hausbau beauftragt und der alles (Grundstück, Planung, Genehmigung, Bau) für einen koordiniert. Diese Aufgaben übernimmt man bei Massa (natürlich mit Unterstützung durch Fachleute) in eigener Verantwortung.

Warum Massa? Flexibilität ist Trumpf

Dieses Konzept bringt für die Bauherrschaft eine enorme Flexibilität mit sich: Während schon in der Planungsphase der Grundriss angepasst und Fenster verschoben, weggelassen oder hinzugefügt werden können, kann man beim Innenausbau die einzelnen Gewerke praktisch unabhängig voneinander:

  • über Massa im Rahmen festgelegter Pakete beauftragen, also Material und Montage
  • nur das Material in Paketen über Massa beziehen, aber in Eigenleistung oder durch einen selbst beauftragten Fachbetrieb verbauen lassen
  • sich selber um eine Bezugsquelle für das Material kümmern und dieses dann wieder in Eigenleistung oder durch einen selbst beauftragten Fachbetrieb verbauen lassen

Dies gilt bis auf einige Ausnahmen für so ziemlich alle Gewerke, die im Innenausbau so anfallen. Das sind zum Beispiel die Dämmung, die Beplankung, das Verspachteln, die Elektrik, Heizung und Sanitär, Wand- und Bodenbeläge, Malerarbeiten, Türen und vieles mehr.

Bei vielen Bauträgern oder Fertighausherstellern ist man auf einige wenige Lieferanten oder Materialien festgelegt und der Spielraum beschränkt sich meist auf die Auswahl der Farben. Sonderwünsche sind entweder gar nicht realisierbar oder kosten kräftig Aufpreis. Eigenleistung ist gerade in den arbeitszeit-intensiven und damit teuren Gewerken kaum möglich, maximal tapezieren und malern dürfen die Bauherren noch vor Einzug. Das Sparpotenzial ist entsprechend gering.

Bei Massa kann man hingegen fast jeden Wunsch umsetzen bzw. durch Eigenleistung (organisatorisch wie handwerklich) eine Menge Geld sparen. So kann man bei geschickter Planung ein ausgewogenes Verhältnis von Individualität bei gleichzeitiger Kostenersparnis erreichen und so den eigenen Traum vom Haus verwirklichen.

Warum Massa? Gründe für einen Hausbau mit Massa-Haus

Diese Flexibilität erlaubt es der Bauherrschaft zum einen, Geld zu sparen:

  • Ein Estrichleger in der Familie? Prima, dann macht er dieses Gewerk vielleicht zum Freundschaftspreis.
  • Eine super-Bezugsquelle für schicke Marmorfliesen aus der Türkei, weil ein Kumpel einen Importbetrieb dafür hat? Dann kommen die Fliesen von ihm.
  • Handwerklich begabte Freunde oder Verwandschaft? Wunderbar, dann alle Mann/Frau am Samstag zusammengetrommelt und eine Palette Gipsfaserplatten an die Wände tackern. Da schmeckt das Bier am gemeinsamen Grillabend zum Abschluss gleich noch mal so gut!
  • Generell die Möglichkeit, durch Eigenleistung viel Geld einzusparen. Handwerkerleistungen sind gerade in Deutschland einer der größten Kostenfaktoren am Bau. Jede Stunde, die man selber einbringt, hilft also, Geld zu sparen.
  • Eigenleistung wird als sog. “Muskelhypothek” bei der Bank praktisch wie Eigenkapital betrachtet. Hat man also wenig Eigenkapital (in bar), lassen sich günstigere Finanzierungskonditionen erreichen, wenn man einen Teil als Eigenleistung erbringt.

Zum anderen erlaubt das Konzept eine sonst kaum mögliche Individualität:

  • Die Bauherrin schwingt gerne Pinsel und Rolle? Dann darf sie sich bei der Farbgestaltung der Räume mal so richtig kreativ austoben.
  • Eine selbst gezimmerte TV-Wand oder eine Naturstein-Einfassung des Kamins? Erlaubt ist, was gefällt!
  • Der Bauherr findet LED-beleuchtete Ablagefächer in der Dusche cool? Mit ein wenig Phantasie und handwerklichem Geschick kein Ding!

Warum nicht? Gründe gegen einen Hausbau mit Massa-Haus

Die hohe Flexibilität geht natürlich auch mit ein paar Herausforderungen einher, deren man sich bewusst sein sollte.

Ein Hausbau läuft nie ganz von alleine. Aber bei Massa muss man sich als Bauherrschaft um ziemlich viele Dinge selber kümmern, die anderswo “die Baufirma” macht. Das zu wissen ist extrem wichtig!

Ein “schlüsselfertiges” Haus bekommt man von Massa direkt nicht (auch wenn es manchmal so dargestellt wird). Selbst in der höchsten von Massa angebotenen Ausbaustufe sind noch einige Arbeiten von der Bauherrschaft zu erledigen und zu koordinieren. Also klare Ansage: Wer ein schlüsselfertiges Haus möchte, bei dem er/sie sich um nichts kümmern muss, sollte sich bei anderen Anbietern umschauen.

Verwaltung

Die Eigenleistung fängt mit vielen Verwaltungsdingen (Bauantrag, Anmeldung BG Bau, Bautagebuch für Helferstunden, Baufortschrittsberichte, Angebote für Material und Handwerker einholen, vergleichen, beauftragen, Versorger beauftragen, Baufertigstellungsmeldung) an.

Für die Verwaltungs-Angelegenheiten braucht man ein gut organisiertes “Bau-Home-Office” bzw. “Projektbüro”. Vieles ist nicht auf den ersten Blick logisch. Man muss sich viele Unterlagen von verschiedenen Stellen zusammensuchen und sich dann mit vielen Behörden und anderen Stellen herumschlagen. Für vieles gibt es Fristen und gegenseitige Abhängigkeiten. Wer absolut keine Lust und Zeit für so etwas hat, ist bei Massa eher nicht so gut aufgehoben.

Organisation

Hinzu kommen eine Menge Dinge, die man als Bauherrschaft zu organisieren hat (Tiefbauer, Baustrom, Bauwasser, Bau-Toilette, Kranstellplatz, Straßensperrung, Lieferungen annehmen und verräumen, Handwerker einweisen, beaufsichtigen und kontrollieren, Müll entsorgen, generell Termine und Akteure koordinieren). Es sind viele Themen und Termine parallel und aufeinander aufbauend im Blick zu halten und zu koordinieren.

Die organisatorischen Dinge erfordern teilweise eine Anwesenheit vor Ort auf der Baustelle. Oft auch kurzfristig (der berühmte Spediteur, der morgens um 7 anruft, dass er gerade vor dem Grundstück steht…). Ähnliches gilt also hier: Wer nicht vor Ort wohnt oder arbeitet oder jemanden vor Ort hat, den er schnell mal hinschicken kann, für den wird es auch schwierig mit Massa.

Der handwerkliche und zeitliche Aufwand

Zum Schluss die handwerklichen Leistungen: an ersten Stelle natürlich der komplette Innenausbau (Dämmung, Beplankung, Dampfbremsfolie, Spachteln, Elektrik, Wasser und Sanitär, Türen, Wand- und Bodenbeläge, Malerarbeiten), sofern man ihn ganz oder zum Teil selber übernimmt. Und dann gibt es noch ein paar Tätigkeiten, die bei Massa erstmal niemand anders macht (Abdichtung und Dämmung der Bodenplatte, Untermörtelung der EG-Wände, usw.).

Bei den handwerklichen Themen gilt: Die Aufgaben an sich sind nicht furchtbar schwer und durchaus auch von Laien machbar. Es gibt eine gute Ausbauanleitung von Massa. Aber: man braucht ein wenig handwerkliches Geschick sowie das richtige Werkzeug. Den Willen, sich auch mal schmutzig zu machen, und das auch bei schlechtem Wetter. Und natürlich die entsprechende Zeit. Selbst für die kleinen Aufgaben gehen schnell ein paar Stunden drauf.

Je mehr Eigenleistung man erbringen will, umso höher ist natürlich auch der Zeitaufwand. Aber gerade ein hoher Anteil an Eigenleistung birgt das größte Sparpotential. Für ein komplettes Ausbauhaus in vollständiger Eigenleistung gehen einige tausend Arbeitsstunden drauf!

Dafür muss man schon die Bereitschaft und das Durchhaltevermögen haben. Man wird über Monate hinweg praktisch jede freie Minute inkl. Jahresurlaub auf der Baustelle verbringen, persönliche Freizeit gibt es in dieser Zeit kaum. Vom Job her muss es auch passen: Wer beispielsweise monatelang auf Montage unterwegs ist und wenig Zeit vor Ort hat, wird sehr lange brauchen.

Das Drumherum

Das Geld ist in der Regel knapp (irgendwie wird alles immer teurer als geplant, sehr selten billiger) und die Nerven liegen mehr als einmal blank, weil immer irgendetwas passiert oder nicht so läuft wie geplant. Wichtig ist daher, dass die eigene Beziehung und Familie den Hausbau “mitgeht” und aushält, und dass das Projekt nicht “auf Kante genäht” ist, sondern ausreichend Puffer (in Form von Zeit und Geld) beinhaltet. So ein Projekt ist keine kleine Aufgabe, aber man wächst als Paar oder Familie daran.

Wichtig ist auch das Umfeld: Sehr hilfreich ist es, wenn z.B. Oma/Opa zur Kinderbetreung in der Nähe sind, oder wenn Verwandte auch mal öfter auf dem Bau helfen können (nach unserer Erfahrung sind die begeisterten Kollegen und Freunde meist nur 1-2 mal so richtig dabei zum helfen, danach sieht man die meisten nicht mehr…). Oder jemand, der sich mal um ein warmes Abendessen für die Baufamilie kümmert oder Mittags mal eine Brotzeit vorbeibringt. Solche Dinge sind mindestens ebenso wertvoll wie die handwerklichen Leistungen, die man auf der Baustelle erbringt!

Warum Massa, warum nicht? Fazit

Wir haben in den letzten 10 Jahren insgesamt 2 Massa-Häuser weitestgehend in Eigenleistung gebaut. Dabei haben wir uns bewusst für Ausbauhäuser von Massa entschieden. Das würden wir aufgrund der hohen Flexibilität, der recht günstigen Kosten und des genialen Ausbaukonzepts jederzeit wieder so machen, wenn wir noch einmal in die Verlegenheit kommen sollten, ein Haus bauen zu wollen. Wir und unsere Helfer haben allerdings auch sehr viel Zeit auf der Baustelle verbracht! Dabei sind beide Male zwei richtig tolle, auf uns abgestimmte Häuser entstanden.

Während wir jederzeit wieder ein Ausbauhaus mit Massa bauen würden, weil bei uns die Voraussetzungen gegeben waren und sind, ist das Konzept nicht für jeden geeignet. Es ist also wichtig, sich anhand der obigen Punkte zu fragen, ob ein Ausbauhaus von Massa für einen selber in Frage kommt. Die Entscheidung kann man nur für sich selbst in enger Abstimmung mit der eigenen Familie und dem Umfeld treffen.