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Ausbaumaterial-Lieferung

Einleitung

Kurz nach der Hausstellung und der Übergabe des Hauses bekommt Ihr das Ausbaumaterial geliefert. Da es sich um sehr viel Material handelt, solltet Ihr Euch auf die Lieferung vorbereiten und auch einen Plan haben, wie und wo Ihr das Ausbaumaterial unterbringen könnt, bis es gebraucht wird. Und ein paar Helfer organisieren!

Voraussetzungen für die Ausbaumaterial-Lieferung

Das Haus sollte aufgestellt worden sein. In der Regel habt Ihr auch bereits das Haus von Massa im Rahmen der Hausübergabe offiziell übernommen. Damit seid Ihr nun verantwortlich für den Innenausbau des Hauses.

Ihr solltet dafür sorgen, dass Eure Baustelle für die großen Liefer-LKWs, oft auch mit Anhänger, gut anfahrbar sind. Falls Ihr eine enge Zufahrt habt, kümmert Euch ggfs. um eine Überschwenkgenehmigung für die Grundstücke der Nachbarn, so wie ihr sie wahrscheinlich bereits bei der Hausstellung gebraucht habt.

Eine Straßensperrung wie beim Aufstellen des Hauses wird in der Regel bei der Ausbaumaterial-Lieferung nicht notwendig sein, außer vielleicht in Spezialfällen, wo die LKWs eine wichtige Durchgangsstraße blockieren würden.

Zeitpunkt

Meist wird das Ausbaumaterial einige Tage nach der Hausstellung, oft sogar gleich am nächsten Tag, geliefert.

Ihr solltet den Termin für die Anlieferungen mitgeteilt bekommen bzw. vereinbart haben. Falls Ihr keine Termine bekommen habt, fragt am besten beim Lieferanten nach, sobald Ihr den Hausstelltermin kennt.

Es ist zwingend notwendig, dass zum Lieferzeitpunkt jemand an der Baustelle ist, der die Ware annehmen und kontrollieren kann. Es geht um viel Material, das auch teuer ist.

Im besten Fall melden sich die Fahrer kurz vorher telefonisch bei Euch, so dass Ihr nicht den ganzen Tag auf der Baustelle auf das Ausbaumaterial warten müsst. Erfahrungsgemäß ist das leider nicht immer so.

Was wird geliefert?

Das Ausbaumaterial besteht, wenn Ihr das Materialpaket bei Massa mitgekauft habt, in der Regel aus:

  • Quellmörtel (Sackware)
  • Sparschalungslatten
  • bei Einliegerwohnung: Federschienen
  • Dämmung in verschiedenen Stärken
  • Gipsfaserplatten
  • Gipskartonplatten
  • Schrauben für Gipsfaserplatten
  • Schrauben für Gipskartonplatten
  • Dampfsperrfolie
  • Klebeband für Dampfsperrfolie, meistens gelb/weiß (für gerade Verklebungen) und grün (für Rundungen)
  • EPDM-Kleber

Wie viel Ausbaumaterial bekommen wir?

Die Menge an Ausbaumaterial ist natürlich abhängig von der Größe Eures Hauses. Rechnet aber damit, dass es erstaunlich viel ist. Die Dämmung kommt auf etlichen Paletten, die sehr hoch beladen sind. Die Gipsfaser- und Gipskartonplatten stehen auf extra-großen Paletten (meistens mindestens 4 Stück) und sind sehr schwer. Eine weitere lange Palette enthält die Sparschalungslatten, zwischen denen meistens der “Kleinkram” (Folie, Klebeband, Schrauben, Quellmörtel) versteckt ist.

Werkzeug

  • Gewöhnt Euch am besten gleich an, auf der Baustelle gute Schutzhandschuhe zu tragen. Das verringert die Verschmutzung der Hände und beugt Verletzungen vor. Gerade die Dämmung juckt furchtbar auf der Haut – mit Handschuhen kann man auch gleich viel besser zugreifen.
  • Stabiles Schuhwerk ist ebenfalls anzuraten.

Ablauf

Geliefert wird immer “frei Bordsteinkante”, Ihr kriegt das Ausbaumaterial also aufs Grundstück gestellt, oder sogar auf die Straße davor. Um das Wegräumen des Materials müsst Ihr Euch selber kümmern! Übrigens dürft Ihr die Straße oder den Gehweg vor Eurem Haus nicht ohne vorherige Genehmigung der Gemeinde als Lagerfläche nutzen. Eventuell dort abgestelltes Ausbaumaterial solltet Ihr also schnellstmöglich entfernen.

Meistens kommt ein LKW für die Platten und ein weiterer für die Dämmung. Der Rest kommt oft noch mit einem dritten LKW. Wundert Euch also nicht, wenn ein LKW nicht alles dabei hat.

Ein Teil des Ausbaumaterials
Photo by Sebastian Schaper

Wie bei jeder Lieferung: Kontrolliert anhand des Lieferscheins, ob alles da ist, was drauf steht. Fehlt etwas oder ist etwas beschädigt, lasst das auf dem Lieferschein vermerken. So kann eine Nachlieferung angestoßen oder eine Gutschrift erstellt werden. Unterschreibt den Lieferschein erst nach dieser Kontrolle, auch wenn der/die FahrerIn weiter will und vielleicht sogar drängelt. Lasst Euch hier nicht unter Druck setzen – sonst wird es schwer, fehlendes oder beschädigtes Material zu reklamieren. Der/die FahrerIn kann in der Regel weder für Verspätungen noch für fehlendes oder beschädigtes Material etwas – lasst bitte Eure eventuelle Verärgerung darüber nicht an ihm/ihr aus.

Ob die Mengen ausreichen, seht Ihr dann erst beim Ausbau. Meistens liefert Massa viel zu viel, aber manchmal fehlt auch etwas. Das fordert Ihr dann, wenn es soweit ist, über den Bauleiter bei Massa an. Meistens dürft Ihr es nach Absprache dann selber im Baumarkt oder Baustoffhandel besorgen und die Rechnung bei Massa einreichen.

Abladen des Ausbaumaterials

Die schweren Paletten mit den Platten und auch die Paletten mit den Sparschalungslatten werden mit einem Kran oder einem Gabelstapler abgeladen.

Platten werden mit dem Kran abgeladen
Photo by Sebastian Schaper

Bei der Dämmung läuft es etwas anders, weil sie leicht und unempfindlich ist. Manchmal werdet Ihr aufgefordert, sie selber abzuladen. In diesem Fall könnt sie also einfach palettenweise vom LKW schubsen. Am besten so, dass die Palette nicht umkippt, sondern wieder gerade landet. Mit etwas Schwung und Übung gelingt das erstaunlich gut. Eigentlich darf aus Versicherungsgründen niemand Fremdes auf den LKW, daher wird der Fahrer die Dämmung meistens selber herunter schubsen. Seid aber auf jeden Fall dabei – bei unserem ersten Haus hat der Fahrer die Dämmung rollenweise vom LKW geworfen und wir durften sie 100 Meter weiter hangabwärts beim Nachbarn wieder einsammeln…

Ein Teil der gelieferten Dämmung
Photo by Sebastian Schaper

Macht Euch vorab ein paar Gedanken, welches Ausbaumaterial wo hin soll, vor allem die Platten. Das erspart mitunter viele lange Wege im Anschluss. Sind die LKW erst mal weg, könnt Ihr das Material nur noch von Hand bewegen!

Ausbaumaterial drinnen oder draußen lagern?

Manche BauherrInnen lagern das Material draußen, ich würde aber generell empfehlen, alles im Haus oder (wenn vorhanden) im Keller oder auch in einer Garage außerhalb des Hauses zu lagern, aber nicht im Freien. Grundsätzlich: Je weniger im Haus lagert, umso weniger steht im Weg. Andererseits hat man weitere Wege, wenn man das Material z.B. in der Garage stehen hat.

Es besteht immer das Risiko von Feuchteschäden. Ich würde weder Gipsfaser- und Gipskartonplatten noch die Dämmung längere Zeit draußen stehen lassen. Sie “ziehen” Feuchtigkeit aus der Luft, bzw. saugen sich voll, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen schwankt, Gerade die Gipsfaser- und Gipskartonplatten können sich verziehen und aufquellen. Außerdem kann es zu Stock- und Schimmelflecken kommen. Sie müssen dann teuer entsorgt und neu beschafft werden.

Feuchte Dämmung behält die Feuchtigkeit sehr lange. Sie sollte nicht eingebaut werden, wenn sie nicht vollkommen trocken ist.

Des Weiteren verschwindet manches, wenn es unbeobachtet auf der Baustelle herumliegt – auch schwere Paletten. Ihr seid ja sicherlich nicht 24/7 vor Ort.

Also: Wenn möglich, solltet Ihr so viel wie möglich in trockene Innenräume schaffen.

Auf jeden Fall ins Haus räumen solltet Ihr den Quellmörtel, die Schrauben und das Klebeband, da diese Materialien besonders unter der Feuchte leiden.

Wenn es nicht anders geht und Ihr Material im Freien lagern müsst, solltet Ihr zusätzlich eine schwere Plane besorgen, diese über die Palette breiten und gut beschweren. Zwischendurch solltet Ihr immer mal wieder schauen, ob sich nicht doch Feuchtigkeit gebildet hat. Selbst wenn der Regen nicht durch die Folie dringt, kann unter der Plane Schwitzwasser entstehen. Und obwohl die Paletten gut in Folie verpackt sein mögen, luftdicht sind diese Verpackungen nicht.

Ausbaumaterial ins Haus räumen

Die Lieferung des Ausbaumaterials ist ein Moment auf der Baustelle, wo man gar nicht genug Helfer haben kann. Je nach Hausgröße geht es allein um -zig Rollen Dämmwolle und ~100 oder mehr schwere Platten. Also schnell Freunde und Verwandte zusammentrommeln und zum Helfen einteilen. Bei der Dämmwolle können auch die Kids schon gut helfen.

Lieferung des Ausbaumaterials - Platten
Photo by Sebastian Schaper

Wenn Ihr nicht so viele Helfer habt: Sucht Euch bei MyHammer, ebay Kleinanzeigen oder einer örtlichen oder überregionalen Studentenjobvermittlung ein paar kräftige Jungs/Mädels zum Tragen. Unter dem Stichwort “Tragehelfer” oder “Transporthelfer” wird man schnell fündig. Für ein paar Euro die Stunde und ein Sixpack Bier am Ende könnt Ihr Euch viel Schlepperei ersparen.

Wichtig ist in beiden Fällen, dass jemand den Überblick behält, was wohin ins Haus gebracht werden soll, damit die Einräumaktion nicht im Chaos endet. Achtet bei allen Helfern, ob Freunde/Verwandte oder bezahlt, darauf, dass stabiles Schuhwerk und Handschuhe getragen werden, damit sich niemand verletzt. Handschuhe könnt Ihr Euren Helfern auch stellen, wenn sie nicht daran gedacht haben.

Stellt auch etwas zu trinken und ein paar Süßigkeiten für Eure Helfer bereit – das wird erfahrungsgemäß dankbar angenommen. Mit der Extra-Energie geht es schneller und die Laune steigt.

Wo im Haus verteilen

Die Platten legt Ihr am besten auf 1-2 Stapel im größtem Raum im Erdgeschoss und 1-2 Stapel im größten Raum im Dachgeschoss. Stellt die Stapel möglichst mittig, damit ihr bzw. die Handwerker noch an alle Wände kommen.

Die Platten müsst Ihr wahrscheinlich nacheinander pro Stück mit zwei Personen tragen. Sonst macht man sich ganz schnell den Rücken kaputt. Am besten ist es, wenn Ihr schon entsprechend leere Paletten im Haus liegen habt (an die die Palette, auf der die Platten liegen, kommt man ja zu Beginn nicht dran). Also im Vorfeld daran denken und ein paar Paletten besorgen bzw. aufheben.

Lagerung der Platten im Haus
Photo by Sebastian Schaper

Die Paletten von der Dämmwolle sind in der Regel sehr hoch bepackt. Die einzelnen Dämmwolle-Pakete sind nochmal zusätzlich in Folie eingeschlagen. Ihr könnt also die Pakete einzeln von den Paletten nehmen und ins Haus tragen. Gerade die Dämmwolle solltet Ihr möglichst geschickt im Haus verteilen.

  • Die 240er Dämmwolle fürs Dach kann zum größten Teil gleich ins Dachgeschoss geräumt werden
  • Die 160er für die Außenwände bleibt zum größeren Teil im Erdgeschoss. Ein Teil geht aber auch nach oben, denn an den Giebel- und Kniestockwänden wird sie auch gebraucht.
  • Die 40er für die Innenwände irgendwo möglichst weit aus dem Weg räumen, sie wird erst später benötigt.

Dabei immer daran denken, dass die Elektriker noch arbeiten können müssen, also nicht einzelne Räume komplett vollmachen, sondern immer Platz an den Wänden lassen. Falls es eng wird, kann es eine Alternative sein, Teile der Dämmung auf den Dachboden zu räumen. Das ist zwar ein Extra-Arbeitsgang, aber dafür ist sie aus dem Weg liegt trotzdem sicher und trocken.

Lagerung der Dämmung im Haus
Photo by Sebastian Schaper

Dauer

Je nach Hausgröße und Anzahl der Helfer würde ich 1-1,5 Stunden für die Dämmwolle rechnen und nochmal 1-2 Stunden für die Platten. Plus Kleinkram. Mit mehr Helfern geht’s natürlich auch schneller. Aber es ist wirklich viel Material.

Wenn Ihr es geschafft habt und alles weggeräumt ist, gönnt Euren Helfern und Euch ein Kaltgetränk – Ihr könnt stolz darauf sein, einen großen ersten Schritt geschafft zu haben!

Das neue Haus steht
Photo by Sebastian Schaper

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