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Abfall und Müll entsorgen

Abfall (Dämmwolle, etc.)
Photo by Gaby Baron

Einleitung

Auf Eurer Baustelle fällt eine ordentliche Menge Abfall vielerlei Art an. Diesen solltet Ihr zeitnah und korrekt entsorgen, damit Eure Baustelle stets sauber und sicher bleibt. Dies verbessert nicht nur die Sicherheit und verringert die Unfallgefahr während des Baus. Es macht auch das spätere Anlegen der Außenanlagen einfacher und angenehmer.

Die Entsorgung und die damit verbundene Sortierung des Abfalls ist laut Vertrag Bauherrenleistung, fällt also in Euren Zuständigkeitsbereich. Es ist daher sinnvoll, sich rechtzeitig um den Ablauf Gedanken zu machen. Sonst droht die Baustelle förmlich im Abfall zu versinken. OK, ganz so schlimm wird es nicht, aber es sind schon ordentliche Mengen, um die Ihr Euch kümmern müsst. Mit einem guten Plan ist es aber halb so wild.

Container für den Baustellen-Abfall bestellen?

Photo by Ecoservice24

Viele BauherrInnen überlegen, sich einen Container zu bestellen, um sich die Abfallentsorgung zu vereinfachen. Den Container kann man sich einige Tage vor dem Hausstelltermin auf die Baustelle liefern lassen und ihn wieder abholen lassen, wenn er voll ist oder wenn der Bau abgeschlossen ist. Abgerechnet wird dann nach Volumen bzw. Gewicht.

Damit sich ein Container “lohnt”, solltet Ihr einen für “Baumischabfall” bestellen, weil dort die meisten (aber Achtung: nicht alle!) Abfälle Eures Bauvorhabens entsorgt werden können. Der Name unterscheidet sich je nach Anbieter etwas.

Photo by Ecoservice24

Ihr solltet darauf achten, dass auch wirklich nur die erlaubten Abfälle im Container landen. Informiert Euch vorher, was in den Container darf und was nicht!

Ist bei der Abholung etwas darin, was nicht hineingehört, wird ein anderer Preis berechnet und der Container wird viel teurer als ursprünglich gedacht. Ihr seid dafür verantwortlich, selbst wenn ein Unbekannter nachts seinen Hausmüll, Altöl oder Reifen bei Euch in den Container werfen sollte!

Meines Erachtens lohnt sich ein Container bei einem Ausbauhaus eher nicht. Wenn man es geschickt macht, kann man die meisten anfallenden Abfälle kostenlos oder gegen kleines Geld selber entsorgen und teilweise sogar abholen lassen. Und es bleibt auch bei einem Mischcontainer noch genug übrig, was man sowieso getrennt entsorgen muss, da es nicht in den Container darf.

Falls Ihr Euch einen Container bestellen möchtet, gibt es regionale Anbieter – oder Ihr beauftragt einen bundesweit tätigen Containerdienst.

Anhänger kaufen und Abfall wegfahren?

Aus den o.g. Gründen, und weil wir einen PKW mit Anhängerkupplung hatten, haben wir uns bei beiden Bauvorhaben dazu entschieden, einen eigenen Anhänger zu kaufen. Dies hat sich für uns auch bewährt: Der zweite Anhänger ist einige Jahre später immer noch regelmäßig in Gebrauch, z.B. bei der Entsorgung von Gartenabfällen.

Zu diesem Thema habe ich einen eigenen Artikel “Anhänger” erstellt.

Anhänger mit Gartenpflanzen
Photo by Sebastian Schaper

Abfall bei der Entstehung sortieren lassen

Ich empfehle immer, mit dem Leiter das Bautrupps am Hausstelltag eine Stelle zu vereinbaren, an die der Müll hin soll. Das verhindert zwar nicht, dass manches einfach rund ums Haus vom Gerüst geworfen wird, aber der Großteil landet meistens schon am definierten Fleck. Wie bereits erwähnt: Sortieren und Entsorgen ist Bauherrenleistung…

Abfall (Dämmwolle, etc.)
So besser nicht…
Photo by Gaby Baron

Denkt auch an einen Mülleimer/Müllsack für Restmüll am Stelltag selber, z.B. für Einweggeschirr, Verpackungen und Essensreste und sorgt dafür, dass alle Bescheid wissen, wo er zu finden ist. Siehe das Thema “Verpflegung des Bautrupps“.

Das gleiche gilt nicht nur für den Hausstelltag, sondern auch für den weiteren Ausbau des Hauses. Macht Ihr diesen in Eigenleistung, seid Ihr sowieso selbst verantwortlich. Lasst Ihr den Ausbau durch Firmen und Handwerker erledigen, sprecht am besten auch mit ihnen rechtzeitig über Eure Wünsche zur Lagerung und Sortierung der Abfälle.

Leider kommt es ab und zu vor: Achtlos weggeworfene Kippen und anderen Restmüll im Haus und auf dem Grundstück müsst Ihr nicht akzeptieren. Falls so etwas vorkommt, sprecht den Leiter des Bautrupps direkt darauf an, damit er die Chance hat, das Fehlverhalten seines Trupps abzustellen. Sich ärgern und hinterher meckern ist aber nicht zielführend.

Abfall-Arten

Auf Eurer Baustelle fallen verschiedene Arten von Abfällen an. Diese müssen auch getrennt entsorgt werden, damit sie einer geordneten Verwertung zufließen können und nicht auf der Deponie landen.

Im Folgenden führe ich aus, wie bei unseren Bauvorhaben die Entsorgung geregelt wurde. Diese kann je nach Bundesland, Region und Gemeinde leicht unterschiedlich sein. Fragt also am besten bei der Gemeinde bzw. beim kommunalen Entsorger, wo Ihr welche Abfallarten entsorgen könnt. Oft gibt es auch ein sog. “Abfall-ABC”, das die Gemeinde oder der regionale Entsorger herausgibt.

  • Die meisten Gemeinden oder Kreise betreiben Recyclinghöfe, auf denen man kostenlos oder gegen geringes Entgelt die meisten beim Bau anfallenden Stoffe in haushaltsüblichen Mengen anliefern kann.
  • Spezielle Abfälle nehmen private Entsorgungsbetriebe an. Diese bieten meistens eine Anlieferung auch für Privatleute an.
  • Zusätzlich gibt es in vielen Gemeinden regelmäßige Problemabfallsammlungen, z.B. für Farbreste. Infos dazu erteilt die Gemeinde, die oft einen “Abfallkalender” herausgibt, den man auch im Internet finden kann.

Bauschutt

Es kommt zwar einiges an Abfällen auf dem Bau zusammen, aber das wenigste ist wirklich echter Bauschutt. Bei einem Massa-Haus sind das eigentlich nur Betonreste, Dachziegel und evtl. Fliesenreste.

Bauschutt kann man bei uns im Recyclinghof kostenlos abgeben. Dieser darf aber nicht mit sonstigen Abfällen vermischt sein.

Apropos Dachziegel: Heile Dachpfannen nicht entsorgen, sondern aufheben – falls Ihr mal einen Sturmschaden habt, seid Ihr froh, noch welche in Reserve zu haben.

Dachziegel-Wurf
Photo by Sebastian Schaper

Bei größeren Mengen an Bauschutt (z.B. wenn vorher noch ein Altgebäude abgerissen werden muss), könnt Ihr einen Bauschuttcontainer bestellen.

Photo by Ecoservice24

Holz

Dies ist ein häufig auftretender Abfall auf der Baustelle eines Holzhauses. Unser Recyclinghof nimmt Holz kostenlos an, wobei aber unterschieden wird nach unbehandeltem Holz, behandeltem Holz (z.B. lackierte Profilholzbretter) und Holzwerkstoffplatten (Spanplatte, OSB), etc. Diese Hölzer muss man bei uns also getrennt anliefern.

Bevor Ihr aber gut erhaltenes Holz oder Holzwerkstoffplatten entsorgt: Hebt es erst einmal auf und lagert es trocken. Man braucht immer mal etwas zum Unterlegen, Schalungen bauen oder z.B. für Vorbauwände. Was man hat, muss man schon mal nicht kaufen. 🙂

Holzabfälle
Photo by Sebastian Schaper

Metall

Eisen und Stahl sind gut verwertbar und daher hoch begehrt. Sie kann man beim Recyclinghof kostenlos abgeben. Auch wenn es nervig ist – sammelt die nach der Hausstellung rund ums Haus verstreuten Nägel, Klammern und Schrauben ein. Zum einen kommen meist ganz ordentliche Mengen zusammen, zum anderen will man so etwas später nicht im Garten wiederfinden. Einfacher als direkt nach der Hausstellung wird es jedenfalls nicht mehr.

Falls Ihr ganze Packungen an Schrauben, Nägeln oder Klammern findet, hebt sie erst einmal auf, verwendet sie selber auf der Baustelle oder verkauft sie im Anschluss per Kleinanzeige.

Gleiches gilt für Kupfer, das meist in Kabeln und Kabelresten verwendet wird. Auch Kupfer nehmen die Recyclinghöfe sehr gerne kostenlos an.

Wichtig ist auch hier wieder eine getrennte Anlieferung.

Stahlmatten
Stahlmatten
Photo by Sebastian Schaper

Glas

Falls mal eine Scheibe oder ein Spiegel zu Bruch geht, sollte man sie nicht über die normalen Altglascontainer entsorgen, sondern zum Recyclinghof bringen. Bei uns wird Flachglas getrennt gesammelt, aber ebenfalls kostenlos angenommen.

Styropor-Abfall

  • Weißes Styropor: Hier fällt bei der Hausstellung selber nicht viel an. Styropor kommt aber zB bei Dachfenstern und später bei Geräten, Möbeln, etc. vor. Ihr solltet es je nach örtlichen Gegebenheiten separat entsorgen. Bei uns geht das kostenlos im Recyclinghof, solange es sortenrein ist – also nicht mit anderen Materialien wie Pappe oder Folien vermischen.
  • Dunkles Styropor vom WDVS: Bei uns fiel tatsächlich einiges an. Je nach Recyclinghof wird es etwas schwieriger zu entsorgen bzw. ist dann kostenpflichtig. Nicht mit dem weißen Styropor mischen, sondern sortenrein abgeben. Stücke in “vernünftigen” Größen kann man zunächst auch aufheben. Sie eignen sich wunderbar als Sitzunterlage oder als Unterlage zum Arbeiten auf den Knien. Durch die hohe Dämmwirkung schützen sie auch sehr gut vor der Kälte der Beton-Bodenplatte oder des Bodens draußen.

Papier/Pappe

Gerade Pappe fällt beim Bau jede Menge an – jede Lieferung kommt im Karton, jedes Gerät oder z.B. Dachfenster ist in Pappe verpackt.

In der Regel kann man Papier und Pappe kostenlos beim Recyclinghof abgeben oder (je nach Menge) über die blaue Altpapiertonne entsorgen.

Papier und Pappe bis zur Entsorgung trocken lagern und nicht nass werden lassen! Große, flache und saubere Stücke kann man vor der Entsorgung noch als Unterlage oder Abdeckung, z.B. beim Streichen, verwenden.

Mülltonnen und gelbe Säcke
Photo by Sebastian Schaper

Grünabfall

Kleinere Mengen könnt Ihr in die Biotonne tun. Falls auf Eurem Grundstück vor dem Bau “Rodungsarbeiten” anfallen, reicht sie aber nicht aus. Bei Recyclinghof oder bei speziellen Grünabfall-Abgabestellen der Gemeinden kann man das Material meist kostenlos entsorgen.

Anhänger mit Gartenabfällen
Photo by Sebastian Schaper

Achtung: Dicke Äste, Baumstämme und Baumstümpfe/Wurzelwerk muss bei uns in andere Container als Grünabfälle geworfen werden.

Falls Ihr auf Eurem Grundstück größere Mengen an Grünschnitt zu entsorgen habt, könnt Ihr auch einen speziellen Grünschnitt Container bestellen.

Photo by Ecoservice24

Plastik, Folien

Plastikfolien fallen beim Bau wirklich en masse an. Für sie und andere Kunststoffe und Verpackungen haben wir den gelben Sack. Wir hatten teilweise 40 Säcke an der Straße stehen. Nicht alle Entsorger nehmen solche Mengen mit. Muss man ausprobieren – notfalls lagert man sie Säcke zwischen und stellt sie erst nach und nach an die Straße. Achtet darauf, dass Ihr nur saubere Folien zwischenlagert – falls sich Lebensmittelverpackungen darunter befinden, habt Ihr sonst schnell tierische Untermieter in den Säcken.

Gelbe Säcke mit Kunstoff-Abfällen
Photo by Sebastian Schaper

Gipskartonplatten (Rigips) und Gipsfaserplatten (Fermacell)

Rigips- und Fermacell-Reste gelten nicht als Bauschutt! Sie müssen getrennt entsorgt werden. Bei uns macht das ein örtlicher Recycling-Betrieb gegen eine kleine Gebühr nach Gewicht. Der örtliche Recyclinghof der Gemeinde nimmt sie nicht an.

Ihr solltet also insbesondere bei Fermacell und Rigips darauf achten, keinen unnötigen Verschnitt zu produzieren. Reste der Platten bitte nicht im Freien lagern, denn feucht sind die Platten nochmal viel schwerer. Außerdem brechen sie leichter und fangen auch schnell an zu schimmeln.

Gipskartonplatten-Reste
Photo by Luk Johannes

Wir hatten in Summe 3-4 Anhänger voll mit Rigips- und Fermacell-Resten. Das dürften etwa 600 kg in Summe gewesen sein (das Haus hat 250 m² Wohnfläche und ca. 700 m² Wand-, Decken- und Dachschrägenfläche). Eine Tonne kostete ca. 100 € in der Entsorgung, Fermacell war dabei teurer als Rigips.

Dämmwolle-Abfälle

Dämmwollereste (bei uns nur Steinwolle, keine Glaswolle) sollte man so gut wie möglich vermeiden. Man darf sie nicht irgendwo in eine Tonne oder einen Container mit hineinwerfen! Teilweise gelten sie als Sondermüll!

Dämmwolle-Reste
Photo by Sebastian Schaper

Saubere Dämmwollereste kann man in Innenwände, Zwischendecken oder Installations-Vorwände in den Bädern stecken. Dort verbessern sie die Schalldämmung. Bei uns durften wir die Reste mit dem normalen Restmüll entsorgen, was über die Tonne nach Gewicht abgerechnet wurde. Am teuersten waren allerdings die zusätzlichen Restmüll-Säcke, die wir dafür gekauft haben, um nicht auf die 2wöchige Restmüll-Abfuhr warten zu müssen.

Abfall (Dämmwolle, etc.)
Wenn Dämmwolle nicht sortenrein ist, wird die Entsorgung in der Regel teurer.
Photo by Gaby Baron

Estrich- und Zementsäcke

Beim Untermörteln der Wände im Erdgeschoss oder bei der Anlage der Außenanlagen (Kantensteine, Gartenmauern) bleiben leere Estrich- oder Zementsäcke übrig. Diese bestehen aus Papier und Kunststoff und auch sie darf man nicht einfach in den Bauschutt werfen. Für den Restmüll war es bei uns zeitweise viel zu viel, weswegen wir sie bei einem lokalen Recyclingbetrieb abgegeben haben. Abgerechnet wurde nach Gewicht.


Fazit: Abfall entsorgen

Es ist sehr sinnvoll, sich rechtzeitig vor dem Beginn des Baus Gedanken zur Entsorgung des anfallenden Abfalls zu machen. Mit der richtigen Strategie seid Ihr den Abfall schnell, kostengünstig und umweltfreundlich los. Das sorgt für eine saubere Baustelle, mehr Sicherheit und Spaß auf dem Bau.



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