Inhalt
Einleitung
Die erste Aufgabe, die Ihr als frisch gebackene Ausbauhaus-BauherrInnen innen in Eurem Haus zu erledigen habt, ist das Einbringen des Quellmörtels unter die Wände des Erdgeschosses. Der Quellmörtel ist ein spezieller Mörtel, der, wie der Name schon sagt, beim Abbinden noch leicht aufquillt. Dadurch wird der Hohlraum zwischen den Erdgeschoss-Wänden und der Bodenplatte komplett ausgefüllt. Danach stehen die Wände vollflächig und kraftschlüssig auf der Bodenplatte. Der Quell-Effekt ist allerdings eher klein und keinesfalls mit dem von Bauschaum zu vergleichen. Es ist also wichtig, dass der Hohlraum unter den Wänden komplett ausgefüllt wird.
Diese Aufgabe ist eine Bauherrenleistung, also „bauseits“ zu erledigen, wie es so schön heißt: Sprich: Ihr müsst selber ran.
Quellmörtel einbringen: Die Aufgabe
In der Ausbauanleitung Eures Massa-Hauses findet Ihr unter dem Punkt „3.1 Unterfütterung der Erdgeschosswände“ eine Beschreibung des Ablaufs (Stand 2020-06).
Ihr müsst sowohl die Außenwände, als auch die Innenwände im Erdgeschoss mit dem Mörtel unterfüttern. Im Dachgeschoss gibt es keinen Spalt unter den Wänden, hier wird kein Quellmörtel verwendet.
Zeitpunkt
- Nach dem Anbringen der Bodenplattendämmung
- Vor Ameisensperre und Dämmung der Außenwände. Ihr könnt auch parallel mit der Dämmung anfangen, aber es empfiehlt sich, das Einbringen des Quellmörtels möglichst bald zu erledigen. Spätestens vor dem Anbringen der Dampfsperre muss der Quellmörtel aber eingebracht sein.
Voraussetzungen
- Die Bodenplattendämmung ist angebracht.
- Die Außentemperaturen, die Temperatur im Haus und auch die Oberflächentemperatur der Bodenplatte müssen während der Verarbeitung oberhalb der Verarbeitungstemperaturen des Quellmörtels liegen, meistens +5 C.
- Ansonsten braucht Ihr Euch um das Wetter keine Gedanken machen, im Inneren des Hauses ist es ja trocken. 😉
Benötigtes Material
- Quellmörtel – diesen liefert Massa bei der Hausstellung mit, er lässt sich aber auch im Baustoffhandel kaufen.
- Sauberes, frisches Wasser
- Ein paar Dachlatten-Reste. Diese kann man auf die zweite Seite der Innenwände legen, damit der Quellmörtel nicht herausgedrückt wird.
Werkzeug Quellmörtel
- Straßenbesen oder Handfeger, um die Bodenplatte von Staub und losem Schmutz zu befreien,
- Rührquirl, um den Quellmörtel anzurühren. Ein Akkuschrauber ist in der Regel zu schwach. Ich würde eine elektrische Bohrmaschine empfehlen, um den Quirl anzutreiben. Professioneller geht es mit einem Rührwerk, wenn Ihr so etwas habt oder ausleihen könnt. Man kann den Quellmörtel auch von Hand mit der Maurerkelle anrühren, das kostet aber ordentlich Kraft.
- Maurerkelle, um den Quellmörtel aus dem Eimer aufzunehmen und auf die Bodenplatte zu befördern
- Fugenkelle, um den Quellmörtel in die Fugen zu drücken.
- ggfs. Quellmörtelpumpe. Massa liefert inzwischen eine solche Pumpe mit, nicht jedem liegt die Arbeit damit. Der klassische Weg mit der Fugenkelle geht genau so gut.
- Arbeitsschutzhandschuhe
- Schutzbrille (beim Anrühren des Mörtels)
- Knieschoner
Vorgehen
- Bodenplatte im Bereich der Erdgeschoss-Wände (Außen- und Innenwände) mit Besen/Handfeger von losem Schmutz befreien. Ggfs. einen Arbeitsraum vor den Wänden freiräumen, damit Ihr überall vor den Wänden gut knien könnt.
- Handschuhe und Schutzbrille anziehen. Der Zement in dem Mörtel reizt Haus und Schleimhäute, insbesondere die Augen! Sicherheitshinweise auf der Verpackung beachten!
- Quellmörtel in einem Eimer anrühren. Dabei die Verarbeitungsrichtlinien auf der Verpackung befolgen. Der Quellmörtel sollte noch relativ fest und gerade weich genug sein, um ihn in den Spalt unter der Wand zu drücken. Dabei den Mörtel nicht zu weich und erst recht nicht flüssig anrühren!
- Knieschoner anlegen. Die Schutzbrille braucht Ihr jetzt nicht mehr.
- Quellmörtel mit der Maurerkelle aus dem Eimer heben und vor der Wand einen länglichen Streifen auf die Bodenplatte legen.
- Wenn Ihr die Quellmörtelpumpe benutzt, könnt Ihr den Quellmörtel mit der Pumpe aus dem Eimer ansaugen und mit gleichmäßigem Druck unter die Außenwände drücken. Ganz ohne Fugenkelle werdet Ihr trotzdem nicht auskommen.
- Mit der Fugenkelle den Quellmörtel in den Spalt unter der Wand drücken. Hierbei solltet Ihr darauf achten, dass der Quellmörtel alle Hohlräume vollständig ausfüllt. Ihr merkt, dass der Quellmörtel außen an den XPS-Platten angekommen ist, der Spalt also gefüllt ist, wenn er beim Hineinschieben mit der Kelle seitlich neben der Kelle wieder austritt. Dies muss überall passieren!
- Auch hinter den Winkeln an den Wänden muss der Hohlraum vollständig gefüllt werden!
- Die schwarzen Kunststoff-Plättchen, auf denen die Wände stehen, dürft Ihr auf keinen Fall entfernen, da auf ihnen das Gewicht des Hauses lastet! Auch hier alle Hohlräume, auch hinter den Plättchen, mit Quellmörtel „ausstopfen“.
- Zum Schluss mit der Maurerkelle den Quellmörtel bündig mit den Wandbalken glatt abziehen. Alternativ könnt Ihr die Fuge auch als Hohlkehle ausbilden. Dies ist wichtig, damit die weiteren Schritte (Ameisensperre, Folie) ordentlich angebracht werden können.
- Werkzeuge mit ordentlich Wasser reinigen.

Zeitaufwand für den Quellmörtel
Einige Stunden, die Ihr ausschließlich auf den Knien zubringt, müsst Ihr für diese Aufgabe einplanen, je nach Größe des Hauses und Menge der Wände. Bis der Quellmörtel abgebunden hat, solltet Ihr ungefähr 24 Stunden warten, bevor Ihr mit der Ameisensperre weitermacht.
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Hallo Sebastian, heißt wenn ich den Quellmörtel anbringe, muss ich auch die Sockeldämmung anbringen? Bzw. den Quellmörtel nach der Sockeldämmung?
Aber wird mir da nicht alles nass momentan? 🤔
Ich hab deinen Beitrag gelesen, bin aber verwirrt. Entschuldige bitte.
Liebe Grüße Moni
Hallo Moni,
danke für Deinen Kommentar!
Der Quellmörtel wird ja unter die unteren Balken der Wände im Erdgeschoss geschoben. Da ist ein Spalt zwischen den Balken und der Bodenplatte, weil das Haus vom Stelltrupp nur punktuell an einigen Stellen auf Klötzchen gestellt wurde. Der Quellmörtel soll die ganze Fuge ausfüllen, damit das Gewicht des Hauses auf der ganzen Fläche der Wände ruht und nicht nur auf den wenigen Punkten.
Wenn Du den Quellmörtel von innen unter die Außenwände schiebst, fällt er Dir außen wieder heraus, außer, dort sind bereits die Platten von der Bodenplattendämmung angebracht. Dann schiebst Du den Quellmörtel dagegen, nichts fällt heraus, und Du kannst die Fuge ganz ausstopfen.
Viele Grüße,
Sebastian
Hallo Sebastian, unser Haus kommt in 11 Tagen.
Ich würde dann bevor Materialanlieferung kommt schonmal das EG mit dem Quellmörtel fertig stellen wollen.
Da im Januar ja leider nicht die besten Wetter sowie Temperatur Verhältnisse sind würde ich mit den XPS platten noch gerne bis zum Frühjahr warten.
Hast du eine Idee was man machen kann damit der Quellmörtel nicht nach außen läuft? Am besten die Austrittsstellen Anschlussstreifen ( Knauf Katja Sprint) zu kleben oder hast du da eine andere Idee?.
Vielen Dank und ein frohes neues Jahr.
Austrittsstellen mit Anschlussstreifen*
Hallo Jan-Philip,
ich würde von außen ein Stück (Dach)Latte vor den Spalt legen und dort von unten mit ein paar kurzen Stücken verkeilen. Dann hat man eine „Schalung“, die man nach dem Abbinden des Mörtels wieder entfernen kann.
Viele Grüße,
Sebastian
Guten Morgen Sebastian,
Vielen dank für diesen tollen Blog, er ist mir eine sehr große Hilfe da wir leider nicht so viel Infos von unserem Bauleiter bekommen wie wir eigentlich sollten.
Wir hatten vor 2 Wochen unseren Stelltermin und nun wollte ich den Quellmörtel von innen anbringen. Jetzt ist mir aufgefallen das alle 50-70 cm noch so schwarze Blättchen unter den Balken liegen wo der Quellmörtel rein soll, vermutlich als Abstandhalter. kann ich die so einfach entfernen ? bzw. hast du das auch gehabt ?
Gruß Marco
Hallo Marco,
vielen Dank für die netten Worte!
Die schwarzen Plättchen bitte nicht entfernen! Die sind zum Höhenausgleich da, damit Euer Haus trotz der immer vorhandenen Höhenunterschiede der Bodenplatte auch wirklich gerade steht. Da dürfte eigentlich auch überall so viel Last drauf sein, dass Du sie gar nicht ohne weiteres herausbekommst. Also bitte drin lassen und den Quellmörtel so in die Fugen drücken, dass er auch hinter die Plättchen gelangt.
Viele Grüße
Sebastian
Wir haben nochmal (nicht mit der DFH) gebaut. Der Aufstelltrupp hat das mitgemacht, bevor die Wand gesetzt wurde. Hat pro Element keine 2-3 Minuten extra gedauert. Ist ja vielleicht ein Versuch wert vorher mit dem DFH Stelltrupp zu klären, ob sie das nicht gegen ein Zusatzverdienst mitmachen können.
Hallo Rafael,
das ist eine gute Idee, fragen schadet sicherlich nicht. 2-3 Minuten halte ich allerdings für optimistisch. 🙂
Theoretisch könnte man auch einfach den Quellmörtel auf die Bodenplatte aufbringen, kurz bevor man die Wand aufstellt. Dann wäre es viel einfacher, als das Material nachträglich in die Fugen zu fummeln. Aber auch das ist mir bei Massa noch nicht untergekommen.
Viele Grüße
Sebastian
Wieviel Säcke Quellmörtel benötigt man ca?
Die Wände im EG sind 10,04 lang und 8,24 breit. Dazu kommen ca nochmal das selbe an Zwischenwänden im EG.
Habe sowas noch nie gemacht und weiß nicht ob ich 2 oder 20 Säcke brauche.
Vielen Dank für irgendeine Hilfe
Hallo Fabian,
wenn Du die Länge und Breite (16 cm Außenwände, 10 cm Innenwände) der Wände und die Fugenhöhe kennst, kannst Du theoretisch das benötigte Volumen ausrechnen. Dabei musst Du überall die gleichen Einheiten verwenden. Also für eine 10 m lange Wand, die 16 cm breit ist und eine Fugenhöhe von z.B. 1,5 cm hast, rechnest Du 1000 cm x 16 cm x 1,5 cm und kommst auf 24.000 cm³ oder 24 Liter (1 Liter = 1000 cm³). So könntest Du das für alle Wände machen. Dummerweise kennst Du aber die Fugenhöhe nicht, denn die hängt davon ab, wie eben Eure Bodenplatte ist. Die Quellmörtelfuge ist ja genau dazu da, die Unebenhuten der Bodenplatte auszugleichen. Ist die Platte eher wellig (innerhalb der erlaubten Toleranz), ist Deine Fugenhöhe überall unterschiedlich. Dann könntest Du nur mit einem Mittelwert rechnen. Das würde ich in der Praxis auch machen, mit 1,5 oder 2 cm dürfte man auf der sicheren Seite sein.
Mit dem Gesamtvolumen in Liter kannst Du dann aufgrund der aufgedruckten Daten auf dem Sack (1 Sack ergibt fertig angemischt X Liter) ausrechnen, wie viele Säcke Du brauchst.
Normalerweise liefert Massa aber den Quellmörtel mit, wenn das Haus kommt, und Du musst diesen nicht selber besorgen. Bei uns (relativ großes Haus) waren es damals 5 oder 6 Säcke, und wir hatten am Ende noch übrig. Das hängt aber natürlich davon ab, wie hoch Deine Fugen im Mittel sind. Notfalls kannst Du Quellmörtel auch beim Baustoffhandel nachkaufen.
Hilft Dir das weiter?
Viele Grüße
Sebastian
Hallo,
erstmal vielen Dank für den tollen Blog. Er ist wirklich sehr informativ.
Unser Haus wurde am Montag gestellt und wir wollen die Tage mit dem Quellmörtel anfangen. Was wir uns nur fragen wie lange braucht man dafür? Reicht da ein Tag? Kann man das auch in Etappen machen oder sollte man das in einem Rutsch durchziehen? Wir haben zwei kleine Kinder und da kann ja immer mal was sein. Macht man dann lieber erst alle Außenwände und dann die Innenwände oder eher Raum für Raum?
Zur Info, wir haben ein LifeStyle 17.01
Hallo Katharina,
vielen Dank und viel Spaß bei der Hausstellung und beim späteren Ausbau!
Ich würde je nach Hausgröße schon mehrere Stunden rechnen. Wenn man dranbleiben kann, reicht ein Tag wahrscheinlich schon, aber das hängt auch etwas davon ab, mit wie vielen Leuten man das macht und ob man wirklich 8 Stunden lang auf den Knien arbeiten will. Ihr könnt das natürlich auch in Etappen machen: Immer nur so viel anmischen, wie man auch verarbeiten kann, und zwischendurch das Werkzeug gut saubermachen und den Quellmörtel-Sack wieder gut verschließen. Je mehr man am Stück macht, umso weniger Zeit verbringt man anteilig mit der Vor- und Nachbereitung. Welche Wände Ihr zuerst macht, ist völlig egal. Achtet nur darauf, dass alle Fugen auch vollständig gefüllt sind, auch hinter den schwarzen Kunststoffplättchen oder den Winkeln an den Wänden.
Viele Grüße
Sebastian