Einleitung
In Eurem Ausbauhaus sind mehrere Winkel an den Aussenwänden des Erdgeschosses verbaut. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Zweck dieser Metallwinkel, und wie Ihr beim Ausbau damit umgeht, insbesondere bei der Beplankung und der Folie.
Zweck der Winkel
Diese Haltewinkel dienen dazu, das Haus auf der Bodenplatte zu verankern. Sie dürfen also keinesfalls entfernt oder abgeschnitten werden! Im Gegenteil: Solltet Ihr feststellen, dass einer nicht vollständig festgeschraubt ist, solltet Ihr die Schraube bzw. Mutter kräftig anziehen.
Bei der Untermörtelung der Erdgeschoss-Wände sind die Winkel oftmals im Weg. Trotzdem dürft Ihr sie nicht entfernen, sondern müsst den Quellmörtel mit einer Fugenkelle seitlich hinter die Haltewinkel schieben, so dass alle Hohlräume unter den Balken mit Quellmörtel gefüllt sind. Das ist etwas mühsam, geht aber.
Beplankung der Wände: Fermacell um Winkel ausklinken
Beim Beplanken der Wände mit Fermacell sind die Winkel ebenfalls im Weg. Ihr solltet die Platte nicht einfach über sie drüber bauen, sonst würde die Platte nicht plan auf der Wand aufliegen, und die ganze Wand würde krumm. Ihr solltet die Platten also in diesem Bereich ausklinken. Hier kommt es nicht auf Schönheit an – einfach zwei Schlitze links und rechts vom Winkel in die Platte schneiden und das Zwischenstück herausbrechen.

Photo by Sebastian Schaper
Verkleben der Wandfolie auf dem Boden
Auch beim Verkleben der Wandfolie auf der Bodenplatte sind die Winkel erst einmal im Weg. Hier einfach mit der Klebenaht großzügig um den Fuß des Winkels herumgehen, so dass er komplett hinter der Folie liegt und die Folie durchgehend am Boden verklebt werden kann.
Bei der Beplankung mit Rigips braucht Ihr dann keine Rücksicht mehr auf die Winkel zu nehmen, sie verschwinden hinter der Platte.
Nachtrag zu Winkeln im Erdgeschoss

Inzwischen (2023) scheint Massa teilweise andere Winkel zu verwenden, die deutlich weiter in den Raum ragen. Diese sind so tief, dass nicht nur die Fermacell-, sondern auch die Rigips-Platten ausgeklinkt werden müssen. Da das aber nur im Bereich des späteren Fußbodenaufbaus passiert, ist das unkritisch. Später sieht man nichts mehr davon.
Bezüglich der Folie würde ich empfehlen, die Folie nicht einzuschneiden oder sie an den Winkel zu kleben. Lieber die Folie locker über die Haltewinkel legen und ganz unten an der Wand nicht zu stramm antackern. Die Folie dann später luftdicht auf dem Boden verkleben („Schlumpfpaste“ + Klebeband). Die Winkel bleiben dadurch komplett außerhalb der luftdichten Folien-Hülle. Das macht weniger Arbeit und erzeugt weniger Schwachstellen in der luftdichten Hülle.
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Wie kommt es das ihr diese schwarze Folie unter den Winkeln habt? Habt ihr die einzeln gelöst und nach Folie wieder montiert?
Die schwarze Folie war bei uns ab Werk unten an den Balken der Wände im EG befestigt und an den Balken seitlich nach oben hochgeklappt. Sie dienen dazu, die Balken gegen aufsteigende Feuchtigkeit von unten zu schützen. Wir mussten also nichts lösen und wieder montieren.
Inzwischen nimmt Massa, soweit ich weiß, schmalere Folienstreifen, die nicht mehr so weit seitlich hochragen – man sieht sie nicht mehr so deutlich wie bei uns. Für das einzelne Haus nicht relevant, aber Massa spart wahrscheinlich dadurch etliche Quadratmeter Folie im Jahr ein…