Einleitung
Die Stelltermin-Tage sind eine aufregende Zeit, die man gerne für die Nachwelt und fürs Fotoalbum oder die sozialen Medien verewigen möchte. Hier sehr Ihr einige Wege, wie Ihr am besten den Stelltermin dokumentieren könnt.
Vorüberlegungen
Bitte vergesst vor lauter Begeisterung nicht, den Bautrupp kurz um Erlaubnis zu fragen, bevor Ihr Bilder oder Videos macht. Nicht jeder möchte gerne von Fremden fotografiert oder gefilmt werden, und sehr wenige Menschen wollen, dass Bilder von ihnen unkontrolliert im Netz landen. Bitte klärt daher vorher ab, was möglich ist und respektiert die Wünsche der Bauarbeiter.
Vermeidet bei den Aufnahmen am besten, viel von den Nachbarhäusern auf Euren Bildern abzulichten. Sie tun nichts zur Sache, und nicht jeder Nachbar sieht gern ein Foto seines Hauses im Netz. Dass Ihr keine Menschen (Nachbarn, Passanten) ohne explizite Erlaubnis fotografiert oder gar ins Netz stellt, dürfte selbstverständlich sein!
Mit “normalen” Fotos und Videos den Stelltermin dokumentieren
Moderne Smartphones machen hoch aufgelöste Bilder in bester Qualität, so dass sie völlig ausreichen, um den Stelltermin zu dokumentieren. Sorgt dafür, dass am Stelltermin der Akku voll ist (nehmt vielleicht auch ein Ladekabel mit) und genug Speicherplatz für viele Bilder auf dem Gerät oder der Speicherkarte frei ist.
Wer eine “richtige” Kamera, z.B. eine DSLR, besitzt, kann natürlich auch diese zum Einsatz bringen. Je nach Witterung muss man natürlich darauf achten, dass das empfindliche Gerät keinen Schaden nimmt. Auch hier gilt es, die Stromversorgung sicherzustellen und genügend Speicherplatz zu organisieren.
Wer Kinder hat, die mit der Technik umgehen können, kann auch diese zeitweise mit dem Fotografieren beauftragen – sie haben manchmal eine ganz eigene Perspektive.

Beim Herumlaufen und Fotografieren solltet Ihr immer darauf achten, dass Ihr sicher lauft und steht und v.a. nicht dem Bautrupp im Weg herumturnt. Der Aufenthalt unter schwebenden Lasten (Kran), auch “nur mal eben kurz”, ist aus Sicherheitsgründen verboten und lebensgefährlich!
Cool: mit Timelapse-Video den Stelltermin dokumentieren
Vorüberlegungen
Es macht keinen Sinn, eine Videokamera den ganzen Stelltermin dokumentieren zu lassen. Einen 10-Stunden-Film aus einer einzigen Perspektive schaut sich kein Mensch an, er wäre in Echtzeit auch viel zu langweilig, und die Datenmengen sprengen so ziemlich jedes Speichermedium, so dass auch ein Schneiden bzw. Beschleunigen sehr mühsam wäre.
Es ist daher sinnvoller und auch qualitativ hochwertiger, in regelmäßigen Abständen (alle paar Sekunden) ein Foto aufzunehmen und diese Bilder im Anschluss am PC zu einem Timelapse-Video zusammenzustellen. Dabei werden die Bilder in schneller Abfolge abgespielt, so dass sich ein in der Zeit beschleunigter “Film” mit Daumenkino-Effekt ergibt. Die meisten Action-Cams und auch einfache Knips-Kameras haben eine solche Timelapse-Funktion, die in regelmäßigen Abständen ein Foto schießt, wobei die Action-Cams meist ein Weitwinkel-Objektiv besitzen, das es einfacher macht, die komplette Baustelle aufs Bild zu bekommen. Anleitung: Timelapse-Aufnahmen mit GoPro
Rechenbeispiele
Wie oft man ein Bild machen will, hängt davon ab, wie hoch aufgelöst die Bilder (und groß die einzelnen Dateien) sind, wie viel Platz man auf dem Speichermedium hat, und wie stark man die Zeit beschleunigen will.
Als Beispiel: Wir haben alle 10 Sekunden ein Bild mit je 5,2 MB aufgenommen, das ergibt 360 Bilder in der Stunde (1,9 GB) oder bei einem 10-Stunden-Tag 3600 Bilder (19 GB)! Spielt man diese Bilder mit 24 Bildern pro Sekunde (Kino-Standard) ab, wird aus einer Stunde Bilder in Echtzeit 15 Sekunden fertiger Film bzw. aus einem ganzen Tag 2,5 Minuten. Natürlich kann man auch mehr Bilder machen und am Rechner mit anderen Geschwindigkeiten arbeiten, aber irgendwann werden die Datenmengen schwer zu handhaben.
Standort(e)
Eine Timelapse-Kamera sollte man auf ein Stativ stellen, damit die Bilder nicht zueinander verwackeln – der Film würde sonst sehr unruhig.
Meine Empfehlung: Einen Standort aussuchen, der nicht im Schwenkbereich des Krans oder im Laufweg der Bauarbeiter liegt. Die Kamera sollte möglichst hoch stehen, damit sie auch, wenn das Erdgeschoss bereits steht, noch etwas vom Baufortschritt erkennen kann. Vielleicht stellt ja ein Nachbar seinen Balkon oder sein Garagendach zur Verfügung. Wir hatten die Kamera auf einem selbst aus Dachlatten zusammengezimmerten Stativ befestigt, das wir oben auf unseren Aushub-Erdhügel gestellt haben. So konnte die Kamera aus ca. 6 m Höhe von oben ins neue Haus schauen.

Beachtet auch den Sonnenverlauf im Laufe des Tages und wählt einen Standort, bei dem die Sonne die Kamera zu keiner Tageszeit blendet. Sonst habt Ihr stundenlang überstrahlte und nicht nutzbare Bilder.
Wir hatten insgesamt sogar 2 Action-Cams von Freunden ausgeliehen. Während die eine durchgehend die komplette Baustelle aus der Vogelperspektive im Blick hatte, haben wir die zweite an wechselnden Standorten eingesetzt, je nachdem, wo es gerade interessant war.
- Stelltermin MorgendämmerungPhoto by Sebastian Schaper
- Stelltermin GerüstPhoto by Sebastian Schaper
Wenn Ihr Glück habt, dürft Ihr vielleicht auch eine Kamera am Gerüst oder vielleicht sogar am Ausleger des Krans anbringen – das garantiert starke Perspektiven!
Stromversorgung
Bei der Timelapse-Kamera besonders wichtig: Die Stromversorgung muss gesichert sein. Am besten hängt man die Kamera dauerhaft ans Ladegerät und dieses per Verlängerungskabel an den Baustrom, damit man keine Zwangspausen zum Laden oder Batteriewechseln hat. Wenn das nicht möglich ist, sollte man einen Zweitakku und ein Ladegerät bereithalten. Markiert Euch exakt, wie die Kamera aufgestellt war, damit Ihr sie nach dem Batteriewechsel wieder genau so ausrichten könnt – sonst gibt es später einen Versatz im Film.
Wetterschutz
Auch den Schutz gegen die Elemente sollte man im Auge haben – im Laufe eines Tages kann viel passieren. Wir hatten einen großen Regenschirm am Stativ befestigt, so dass die Kamera nichts vom Dauer-Niesel-Regen abbekommen hat. Eine Windböhe hat dann das ganze Stativ umgeworfen – irgendwas ist immer. Ein wasserdichtes Gehäuse ist natürlich auch eine Möglichkeit.
Mit einer Drohne den Stelltermin dokumentieren
Die wohl technisch aufwendigste Lösung, die aber auch die spektakulärsten Bilder liefert. Wenn Ihr selber eine Drohne besitzt und sie fliegen könnt, könnt Ihr schnell tolle Perspektiven erzeugen. Vielleicht hat auch jemand im Bekanntenkreis eine Drohne und macht für Euch die Bilder. Es gibt auch professionelle Drohnenpiloten, die man buchen kann. Beachtet bei all dem, dass das Fliegen von Drohnen strengen Auflagen unterliegt und das “mal eben schnell” sehr teuer werden kann, besonders wenn man sich ohne Vorankündigung in Wohngebieten und mit Einblick in Nachbars Grundstück bewegt. Fragt lieber vorher kurz nach und erklärt den Nachbarn den geplanten Einsatz – dann dürfte niemand etwas dagegen haben.
Fazit: Stelltermin dokumentieren
Mit der richtigen Vorbereitung gelingt die perfekte Dokumentation Eures Stelltermins. Also: Akkus laden, Speicherkarten freiräumen und viel Spaß bei der Hausstellung!