Warum brauchen wir eine Abgasrohrverkleidung?
Der Schornsteinfeger fordert meistens eine Abgasrohrverkleidung “L30” um das Abgas/Zuluftrohr der Gas-Brennwertheizung. Diese Verkleidung muss bis unter die Dachhaut reichen. Die Abgastemperaturen eines Brennwertgerätes sind eigentlich sehr niedrig. Sie betragen nur 40-50° C. Das Abgasrohr wird also im Normalbetrieb gar nicht richtig heiß.
Da das Ausbauhaus im Wesentlichen aus Holz besteht, ist es allerdings aus Brandschutzgründen erforderlich, das Abgasrohr feuerfest zu verkleiden. So kann bei einem Brand in der Heizung bzw. dem Abgassystem das Feuer nicht so schnell auf das restliche Haus übergreifen. Das “L30” bezieht sich auf die Dauer, die die Verkleidung einem Feuer standhalten muss: mindestens 30 Minuten.
Wann brauchen wir keine Abgasrohrverkleidung?
Wenn Ihr eine Heizung ohne Verbrennung habt, zum Beispiel eine Wärmepumpe, habt Ihr auch kein Abgasrohr und braucht auch keine Abgasrohrverkleidung.
Wo ist der Unterschied zu einem Schornstein?
Für einen “richtigen” Kamin, also z.B. einen Holzofen, reicht eine solche Abgasrohrverkleidung nicht aus – hier braucht Ihr einen “richtigen” Schornstein, denn es treten deutlich höhere Abgastemperaturen auf. Den Schornstein bestellt Ihr am besten gleich beim Hersteller Eures Ausbauhauses mit. Dann kann er gleich bei der Hausmontage vom Stelltrupp mit dem Kran ins Haus gestellt werden.
Kaufen oder bauen?
Solche Abgasrohrverkleidungen gibt es fertig zu kaufen. Sie lassen sich aber auch selber aus Gipfsfaserplatten (Fermacell) bauen. Der Bau ist nicht wirklich schwer. In dem Fermacell Profi-Tipp “Abgasrohr-Verkleidung L30” steht beschrieben, wie der Bau einer Abgasrohrverkleidung funktioniert. Die Abgasrohrverkleidung besteht aus 2 Lagen Gipsfaserplatten (Fermacell), wie Ihr sie sowieso schon im ganzen Haus verbaut. Eine bereits bestehende Fermacell-Platte auf der Wand kann man in die Konstruktion mit einbeziehen.
Wichtige Hinweise
Klärt auf jeden Fall vorher mit dem Schornsteinfeger ab, ob diese Lösung seinen Anforderungen entspricht. Das letzte Wort hat der Schornsteinfeger.
Wichtig ist, dass es keine durchgehenden Fugen gibt; man bildet einen Stufenfalz aus, bei dem sich die Platten der beiden Lagen überlappen. Außerdem müsst Ihr alle Fugen verkleben bzw. verspachteln. In dem Bild seht Ihr eine Abgasrohrverkleidung im Bau. Im unteren Bereich wurde bereits ein Stück Gipskartonplatte (Rigips) angebracht.

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